Das 1936 gegründete Reichskriegsgericht verhängte in fast 4000 Verfahren mehr als 1300 Todesurteile, die meisten davon während des Zweiten Weltkrieges. Diese Bilanz unterstreicht die Ausnahmestellung dieses obersten Gerichtshofs der Wehrmacht als zentrale Verfolgungsinstanz des NS-Regimes und wichtiger Akteur zur Absicherung der Eroberungs- und Vernichtungspolitik mit Mitteln der Justiz.
Die Rechtsprechung richtete sich dabei keineswegs nur gegen Deutsche und Angehörige der Wehrmacht. Ab 1940 standen vielmehr in großer Zahl Bürgerinnen und Bürger aus den von Deutschland überfallenen Ländern vor dem Reichskriegsgericht. Die Betroffenen hatten sich in der Regel in ihrer Heimat individuell oder als Angehörige von Widerstandsorganisationen gegen die Besetzung zur Wehr gesetzt. Wichtige und entsprechend oft von den Senaten verhandelte Tatbestände waren zudem Hoch-, Landes- und „Kriegsverrat“ sowie „Feindbegünstigung“ und Spionage.
Die Ausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand dokumentiert Rechtsgrundlagen, Struktur und Personal des Reichskriegsgerichts, vor allem jedoch die Biografien seiner Opfer. Das Gericht verhandelte hauptsächlich in Berlin und Torgau, war darüberhinaus aber an mehr als 40 weiteren Orten tätig. Der Vollzug der Strafen erfolgte in Richtstätten, Zuchthäusern und Lagern, die sich über den gesamten Kontinent verteilten.
Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, eine Kuratorenführung für 20 Teilnehmer zu organisieren, zu der wir Sie herzlich einladen.
Die Führung findet statt am
Donnerstag, den 20. November 2025
um 17.00 Uhr
in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Stauffenbergstraße 13 - 14
Eingang über den Ehrenhof, 10785 Berlin-Mitte
Anmeldung bis zum 15. November 2025 per Mail an info@dijv.de Die Plätze werden in Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Wir informieren Sie hierüber rechtzeitig.
Der Eintritt in der Gedenkstätte ist frei. Treffpunkt ist um 16.45 Uhr in der 1. Etage der Gedenkstätte. Die Führung wird ca. eine Stunde dauern.